17.09.2006

Zwischen zwei Zündungen einfädeln


Zugegeben, ein seltsamer Einstieg in ein Blog. Noch weiß ich ja nicht einmal so richtig,was das Ganze eigentlich ist. Aber wie so oft ist es auch hier wohl das Beste, einfach anzufangen - ohne viel nachzudenken.
Zumindest weiß ich, dass ein Blog eine Art Tagebuch ist (oder sein kann). In meinen Fall ist es ein Tagebuch, in dem die ersten 10 000 Seiten fehlen. Aber egal, die kann ich ja nachholen.
Also los.
(Ach ja, in diesem Blog spielt das Thema "Motorrad" eine wichtige Rolle.)

"Zwischen zwei Zündungen einfädeln" ist das Gefühl, dass ich hatte, als ich am Wochenende mit einer Harley Sportster R (ein wichtiger Buchstabe, er unterscheidet die fahrbare Sportster von den Chromplunzen) unterwegs war. Natürlich ist eine Anfahrkupplung bei Kraftfahrzeugen ein kraftschlüssiges Ünertragungselement, bei der Harley hingegen fühlt es sich irgendwie ... formschlüssig an, wenn gerade zwischen zwei bollernden Zündungen des V2 der Vortrieb einsetzt und das Motorrad sich weich, aber bestimmt von der Stelle bewegt. Und wie stolz war ich, wenn ich diesen imaginären Formschluss wieder einmal ohne Geräusche hergestellt hatte und meine Konzentration der Beschleunigung zuwenden konnte. Lange Endübersetzungen haben heutzutage keinen guten Ruf mehr, sind bei ausreichend Drehmoment jedoch äußerst erfreulich. Denn sie führen dazu, dass man bis zum Landstraßen-Tempolimit nur wenige Male schalten muss und der Motor nach jedem Schaltvorgang wieder richtig tief Luft holen darf.
Nach kurzer Zeit fühlt sich alles wohl: Der Motor, der sich nie wirklich anstrengen muss, und der Fahrer, der dieses Spiel einen ganzen Tag lang immer wieder spielen darf.
In diesem Fall kam noch die erfreuliche Landschaft des Spessarts und des Vogelbergs hinzu und das gute Wetter. Ein schöner Tag.