16.04.2010

Wir fordern: Café Racer als Fahrschulmopped!

"Wenn man gelegentlich um den Block fährt, fällt einem doch das eine oder andere auf", schreibt ein geschätzter und enorm fleißiger Kollege, und er hat Recht damit. Geht mir im Arbeitsalltag, der glücklicherweise das eine oder andere mit Motorrädern zu tun hat, auch so. Beispielsweise auf einer Tour nach Berlin, wo ich die extrem hippen, aber nichtdestotrotz äußerst netten Jungs von Urban Motor kennenlernte. Die Homepage zeigt sich im Moment zwar noch etwas statisch, aber das ändert sich sicher demnächst. Die "Kradschmiede" gibt es nämlich erst seit einem Jahr! Und sie hat sich komplett auf das modische Thema Café Racer eingeschossen, baut vor allem BMW mit Zweiventil-Boxer, aber auch jede andere Maschine in einen solchen um. Und zwar ohne marktschreierischen Edelkram wie Alutanks und dergleichen, sondern mit vielen geschickt arrangierten Originalteilen und toller Farbgebung. Außerdem handeln die Jungs mit der italienischen Marke CR&S - nicht, weil sie damit Geld verdienen, sondern einfach weil sie die geil finden. Gut so.

"Demos, die die Polizei erlaubt, sollten verboten werden", schreibt ein anderer hochgeschätzt Kollege. Gilt das auch für Onlinedemos? Ich weiß es nicht, jedenfalls finde ich die folgende Initiative gut, die sich der Chefredakteur des hochwertigen Fachblatts ausgedacht hat, bei dem ich die Ehre habe mitzuarbeiten. Hierbei geht es darum, die deutsche Regierung dazu zu bewegen, die EU-Führerscheinrichtlinie in Deutschland zugunsten der Motorradfahrer umzusetzen. Gelegentlich schafft es die EU nämlich, Richtlinien zu beschließen, die tatsächlich liberaler sind als der deutsche Gesetzesstand - so zum Beispiel bei der Fahrerausbildung. So gibt die EU den Weg frei, den Motorradführerschein für Maschinen bis 125 Kubikzentimeter und 11 kW/15 PS in den Autoführerschein zu inkludieren - gegebenfalls mit zusätzlichen Fahrstunden und/oder einer Prüfung, aber nicht mit der Forderung nach einer kompletten neuen Fahrschulausbildung. Deutschland wehrt sich dagegen, diese Richtlinie umzusetzen, während etwa Österreich dies schon getan hat. Zweite Forderung ist es, dass Jugendliche ab 15 Jahren wieder Kleinkrafträder oder -roller mit 50 Kubik fahren dürfen (heute erst ab 16 möglich). Das Ziel dieser Initiative ist natürlich, den jungen Leute den Einstieg in die Zweiradwelt zu erleichtern und damit der von der Vergreisung bedrohten Branche Nachwuchs zuzuführen.

Meine Idee dazu: Vielleicht sollte man einfach die Café Racer von Urban Motor verbindlich als Fahrschulmaschine vorschreiben. Dann klappt das auch mit dem Motorradnachwuchs.