15.01.2011

Breites Grinsen unterm Helm

Heute kam die neue Ausgabe der Zeitschrift MO ins Haus. In einem Kommentar verurteilte Redakteur Maik Schwarz die Unsitte seiner Motorradjournalistenkollegen, Motorradtests mit Worthülsen, Phrasen und totgelatschten Wortspielen anzureichern. Wobei ihm Stilblüten wie "eierlegende Wollmilchsau", "Mäusekino" oder "breites Grinsen unterm Helm" besondere Erwähnung wert waren, weil es all das ja angeblich gar nicht gibt. Au contraire, Monsieur Schwarz. Breites Grinsen unterm Helm gibt's nicht? Aber hallo! Als ich heute die erste Ausfahrt des Jahres unternahm, da zierte ein solches - oder jedenfalls das, was bei mir einem breiten Grinsen am nächsten kommt - die ganze Zeit über mein Gesicht. Der eine oder andere entgegenkommende Autofahrer dürfte mich für ziemlich gaga gehalten haben, zumal man meinen leicht entrückten Ausdruck durch den Jethelm auch bestens sehen konnte. Na, egal. Es hat wirklich einen Riesen-Spaß gemacht, die SR zum Leben zu erwecken und ein Stündchen rund um Würzburg auszuführen. Wobei das heute natürlich Winterfahren für Weicheier war. Zehn Grad, trockene Straßen - da hatte ich im letzten August manchmal schlechteres Wetter.
Abschließend bin ich zum ersten Mal in die E10-Falle getappt. Meine Stammtanke hatte die Säulen schon nach der neuen Norm gekennzeichnet und sich dabei genau so verhalten, wie es in Zukunft wohl viele kleinere Stationen handhaben werden: Das gewohnte E5 mit maximal fünf Prozent Bioethanol war nur als (teures) Super Plus erhältlich. Kurz habe ich mich gewundert, dass ausgerechnet die kleine Dorf-Agip schon E10 haben soll, dass es ja eigentlich erst frühestens im Februar geben wird. Trotzdem tankte ich vorsichtshalber Super Plus und fragte anschließend den Tankwart, der mir erklärte, dass natürlich noch kein echtes E10 aus den Säulen kommt. Und warum dann die Beschriftung, die Leute mit älteren Fahrzeugen dazu veranlasst, Super Plus zu tanken? Ein Schelm, wer "Verarsche" dabei denkt.