16.03.2012

Die Garage füllt sich wieder

Aus der Leserschaft dringt ein Murren über die lange Untätigkeit des Ras-mussen-Schreibers. Zurecht! Denn schließlich ist in den letzten Wochen durchaus einiges passiert, das einen Beitrag auf dieser kleinen Seite wert gewesen wäre – allein, ich bin nicht dazu gekommen, ihn zu schreiben. Mea culpa.
Gefahren bin ich noch nicht – außer eine kurze Strecke auf der Präsentation der neuen BMW-Rollermodelle in Madrid – aber eine gelungene Schrauberaktion lässt sich doch auch als Saisonstart bezeichnen, oder? Jedenfalls habe ich es gerade noch rechtzeitig, bevor das schöne Wetter kam, geschafft, meine Skorpion wieder zum Laufen zu bringen. With a little help from my brother.
Wer sich erinnern mag: Die letzte Skorpion-Tour im Oktober endete unschön. Mit einem scheußlichen Krachen hatte der getunte Motor damals seine Arbeit eingestellt und mich zu einem Anruf beim ADAC genötigt. Seither hatte die Maschine in der Garage gestanden, während in mir der Entschluss reifte, dass ich den geplatzten Motor nicht reparieren lassen, sondern lieber die Originalmaschine wieder einbauen sollte. Denn in den Kracher hatte ich schon mehr als genug Geld und vor allem Zeit investiert, mehr musste wirklich nicht sein. Ich will mich nicht beschweren: Als er lief, hat er unendlich viel Spaß gemacht. Aber ich weiß auch, dass die Skorpi mit dem Serienmotor plus Flachschiebervergaser und SR-Racing-Auspuff immer noch ziemlich gut fährt.
Soviel dazu. Am letzten Wochenende schließlich verlud ich das Motorrad, den Motor und die Familie in einen gemieteten Transporter und brachte alles ins heimatliche Dorf, wo nicht nur eine beheizte Garage, eine Hebebühne und ein erfahrener Mitschrauber bereitstanden, sondern auch kaltes Bier und ein Aschenbecher. Was man halt so braucht.
Schon am Freitag abend hatten wir den Motor soweit freigelegt, dass wir ihn nur noch losschrauben und ausbauen mussten (siehe Foto). Der Schaden, der ihn lahmgelegt hatte, war zwar nicht zu sehen, aber zu fühlen: Die Kurbelwelle ließ sich ohne jeden Widerstand um rund 180 Grad drehen und schlug dann an einen metallischen Widerstand an. Der Kolben bewegte sich hingegen nicht. Ich schätze mal, dass das Pleuel versagt hat.
Egal. Zu zweit war der Motor dann bis Samstag Mittag gewechselt, und er sprang auch nach ein paar Sekunden an. Mein Bruder hat die Probefahrt gemacht und war zufrieden, ich habe mich hingegen irgendwie nicht getraut, zu fahren. Weiß auch nicht, warum.
Na, jedenfalls steht die schöne Schwarze jetzt wieder fahrbereit in der Garage. Ein gutes Gefühl. Morgen gesellt sich auch die Ducati dazu, die seit einigen Wochen beim Händler auf Abholung wartet. Dann werde ich auch wissen, was eine Inspektion beim Ducati-Händler wirklich kostet...
Wenn dann noch Geld da ist, dann kümmere ich mich um die SR – eine innere Kedo-Einkaufsliste habe ich schon geschrieben. Und dann kann die Saison kommen. Eins verspreche ich jedenfalls schon jetzt: Bis zum nächsten Ras-mussen-Beitrag wird es nicht wieder zwei Monate dauern!