25.05.2014

Und beinahe wären wir wieder umgekehrt...




Freitag, 11 Uhr, in der Nähe von Schwäbisch Hall. Es sieht so aus, als würde unsere seit Monaten geplante Motorradtour ins Allgäu schon auf der Anreise in Regen und Kälte ersaufen. Wir, mein Kollege Steffen und ich, sind am Morgen in Würzburg bei Sonnenschein und fast 20 Grad aufgebrochen, um einen weiteren motorradfahrenden Kollegen zu besuchen und uns von ihm durchs schöne Voralpenland führen zu lassen. Doch zwei Stunden später haben wir schon die Schnauze voll: Was auf den Wetterportalen im Internet (völlig überflüssigen Einrichtungen, deren Prognosegenauigkeit ungefähr so hoch einzuschätzen ist wie meine, wenn ich raten sollte, welche Lottozahlen nächsten Mittwoch fallen würden) als Mischung aus Sonne und gelegentlichen Schauern angekündigt worden war, entpuppte sich als veritabler Starkregen, der einem auch das letzte bisschen Vorfreude aus den Knochen saugte.
Anruf mit zitternden Fingern: "Richard, das wird nichts mehr. Wir sind klatschnass und durchgefroren. Und vor uns liegen noch mehr dunkle Wolken. Wir fahren wieder heim." Richard: "Quatsch, bei uns ist schönes Wetter. Ihr kommt her."
Und siehe da: Wenige Kilometer weiter lösten sich die Wolken auf, und wir kamen bei schönstem Sonnenschein im Allgäu an. Richtige Entscheidung: Unser Gastgeber kennt die Gegend zwischen Memmingen und Füssen wie seine Hosentasche und führte uns auf zwei Halbtagestouren über kleine und kleinste Straßen durch ein Bilderbuchdeutschland, wie es sich schöner kaum ausdenken lässt. OK, ein bisschen Österreich war auch dabei. Mit An- und Abreise kamen so an zwei Tagen rund 1.000 Kilometer zusammen, und bei allem Genuss muss ich doch zugeben, dass die mir ganz schön ins Gebälk fuhren. Als ich gestern wieder in Würzburg ankam, war ich fix und fertig. Man wird eben nicht jünger. Aber verzichten würde ich deshalb auf keinen Fall auf solche Aktionen. Wenn man seltener zum Fahren kommt, muss man eben die Intensität erhöhen.