06.06.2016

Lieblingsland

Auf dieser kleinen Seite habe ich meine Österreich-Begeisterung schon mehrfach kundgetan. Und ich tue es gerne wieder: Unser südöstliches Nachbarland ist einfach das perfekte Motorradziel: schöne Landschaft, tolle Straßen, akzeptable Tempolimits, gutes Essen, freundliche Menschen. Aber das beste an den Österreichern ist (bitte nicht falsch verstehen): Es gibt so wenige davon, gerade mal gut 100 pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Deutschland ist mit rund 229 mehr als doppelt so dicht besiedelt. Entsprechend niedrig ist die Ortschafts- und Verkehrsdichte, was den Motorradspaß deutlich steigert.
Zwar konnten wir uns einen kurzen Abstecher ins Hochgebirge nicht verkneifen: Am ersten Abend befuhren wir die Großglockner-Hochalpenstraße und übernachteten dort in einem wunderbaren Alpengasthof auf knapp 2.300 Metern Höhe. Auch die Nockalmstraße etwas weiter östlich war ein tolles Erlebnis, wenn es auch heftig regnete. Aber eigentlich gefiel es uns in den etwas tieferen Lagen der Alpen am besten: Im Dreieck Salzburg-Graz-Wien lassen sich fantastische Kurvenstrecken ohne anstrengende Serpentinen und ohne Touristenverkehr finden. Besonderer Tipp: die 25 Kilometer zwischen Admont und Hieflau oder der Ochsattel kurz vor der Kalten Kuchl, einer Straßenkreuzung samt Wirtschaft, wo sich günstig übernachten lässt. Fast die einzigen Motorradfahrer waren wir dann auf dem Rückweg durch das Waldviertel - einer einsamen Region, in der sich mit Tomtom-Hilfe sehr schöne Strecken entdecken lassen.

Wie man hört, befindet sich die österreichische Wirtschaft in der Stagnation und die Arbeitslosenzahlen steigen. Ich hätte da einen Vorschlag, liebe Nachbarn: Erinnert auch an eure großen Söhe Rehrl und Wallack - beide Franz mit Vornamen - und baut als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eine neue Alpenstraße. Am besten nur für Motorräder - mit großzügigen Sturzzonen, intergrierter Asphaltheizung und einer Unfallklinik auf halber Strecke.
Dann komme ich garantiert jedes Jahr wieder.
Aber so vielleicht auch.

An der Großglockner-Hochalpenstraße lag Anfang Juni noch Schnee. Auch die Straße selbst war am Tag vor unserer Anreise noch kurzzeitig verschneit. 

Schon im Jahr 2000 habe ich bei meiner ersten Alpentour hier im Gasthof Fuscherlacke übernachtet. Auf knapp 2.300 Metern Höhe hat man endlich einmal Ruhe.

Geregnet hat's auch hin und wieder - wie hier im Waldviertel. Den beiden luftgekühlten V2 machte das aber weniger aus als den Fahrern.

Und bitte merken: Nach dem Regen kommt Sonnenschein!