Es begann gestern Mittag. Dumpfe Schläge erschütterten das Haus, von fern waren Schreie zu hören. Es kam immer näher. Die Freundin und ich sahen uns entsetzt an. Das Monster aus "Cloverfield" legt Würzburg in Schutt und Asche? Nein, viel schlimmer: Der Karnevalsumzug rollt durch die Stadt, alle Menschen verschlingend und als idiotisch gekleidete Karikaturen wieder ausscheidend. Uns blieb nur die Flucht. Vorbei an sinnlos betrunkenen Zombies hasteten wir zur Garage. Die Replica, die wusste worum es geht, sprang trotz monatelangen Stillstands auf den ersten Knöpfchendruck an. Das Bollern des SR-Auspuffs trieb die geifernde Meute auseinander. Nichts wie weg hier.
Als wir nach einer Stunde wiederkehrten, war die Gefahr vorüber. Nur der klebrige Film aus verschüttetem Bier und schlimmerem, der die Straßen überzog, zeugte noch von der Gefahr, in der die denkenden Menschen dieser Stadt geschwebt hatten. Noch einmal Glück gehabt. Überschwänglich umarmte ich mein geliebtes Fluchtfahrzeug (und wärmte mir wohl auch kurz die Hände am warmen Zylinder...)
Reisetagebuch Japan (4): I found Lost
vor 13 Stunden