Dieses Wochenende fand zum dritten Mal die jährliche Motorradausfahrt unseres Verlages statt. Ein hochoffizielles Ereignis also, an dem ich als Tourguide mitwirkte und eine Gruppe durch die liebreizenden Landschaften der Fränkischen Schweiz lotste. Gesehen haben die armen Gäste von dieser Schönheit freilich nichts, weil ein Vorhang aus Regen die umliegenden Ländereien dem Auge entzog. Und nicht nur das: Bösartig drang die unerbittlich herabströmende Nässe noch in die kleinsten ungeschützten Ritzen der Kleidung, so etwa zwischen Handschuh und Jackenbündchen, machte sich auf der Innenseite des Helmvisieres breit oder legte sich als rutschiger Film über den sonst so griffigen Asphalt.
Es ist erstaunlich, wie stark ein an sich wertfreies und genaugenommen sogar nützliches Naturereignis wie Regen sich auf die Stimmung beispielsweise von Motorradfahrern auswirken kann. Sogar hartgesottene Nichtgläubige suchen da schon einmal Schutz in einer Kirche am Wegesrand, sobald ihr Dach nur stark genug gedeckt ist. Gleichwohl hielten wir Kurs und fuhren die geplante Strecke zu Ende. Wäre ja noch schöner!
