11.05.2024

Für die gute Sache

Motorradfahren für einen guten Zweck - das fand ich immer irgendwie gezwungen und wichtigtuerisch. Aber das ist natürlich nur meine typische übermäßig kritische Grundhaltung. Denn was kann an einem guten Zweck schon schlecht sein? 
So wie beim Fellows Ride. Hier geht es darum, Vorsorge und Behandlung von Depressionen zu verbessern und Suiziden vorzubeugen. Das ist zweifellos eine gute und wichtige Initiative. Das Mittel, das die entsprechende Aufmerksamkeit und Teilnahme erzeugen soll, sind gemeinsame Motorradtouren.
Auf dem Fellows Ride in Würzburg waren wir heute dabei. Ein beeindruckendes Erlebnis: Über 200 Motorradfahrer kamen und fuhren hier zusammen. Ich bin ja noch nie in so einer großen Gruppe gefahren, und natürlich macht das, fahrdynamisch betrachtet, wenig Spaß. Trotzdem war schon sehr cool, polizeilich abgesichert über jede rote Ampel fahren zu dürfen und 1,5 Stunden lang nicht ein einziges Mal zu stoppen. 
Überrascht war ich auch von den positiven Reaktionen der Unbeteiligten. Kein Autofahrer schien übermäßig genervt zu sein, obwohl wir teilweise heftigen Stau verursachten. Und in den Dörfern winkten uns die Menschen begeistert zu, obwohl Motorradfahrer dort sonst eher nicht so beliebt sind. War ein guter Tag.