Es gibt sie noch, die hilfsbereiten Menschen, die nicht nur guten Willen und beste Absichten zu bieten haben, sondern auch die nötige Tatkraft und das passende Equipment mitbringen. Heute habe ich einen kennengelernt!
Kurz zuvor: Rückfahrt von der Werkstatt, wo die Skorpion ein neues HU-Plätzchen und andere Leckereien bekommen hatte. Der Tank war fast leer, ich wusste das, aber im Überschwang des Fahrgefühls (jetzt mit 41er Kettenrad noch spritziger) vergaß ich, eine Tankstelle zu suchen. Das fiel mir erst wieder ein, als ich auf die Autobahn fahren wollte.
Nun gut. Im Vertrauen auf die mir wohlbekannte Sparsamkeit der Skorpion fädelte ich mich auf die A7 ein und ließ die Maschine südwärts rollen. Der Standort der nächsten Tankstellen war mir bestens bekannt, und ich war guter Dinge. Problemlos rollten wir bis zum Kreuz Schweinfurt. Dort befindet sich eine große Spritstation, deren Lage es allerdings verlangt, kurz auf die A70 zu wechseln. Ein UMWEG also! Kam nicht in Frage. Ich wählte stattdessen die falsche Option und rollte weiter Richtung Würzburg, um an der Ausfahrt Gramschatzer Wald zu tanken. Dazu kam es, kam ich, kamen wir nicht mehr. Direkt am Hinweisschild zur in fünf Kilometern folgenden Raststätte verebbte der Benzinfluss und der Einzylinder stellte die Arbeit ein. Großartig. Meine erste Benzinpanne.
Mit Unterstützung der Hangabtriebskraft rettete ich mich auf einen Parkplatz. Mein "Plan": Trampen bis zur nächsten Tanke, Kanister kaufen und füllen, zurücklaufen. Ich sprach eine Frau an, die mit Mann, Kombi und Wohnwagen unterwegs war. Sie sagte freundlich ab – der Rücksitz des Omega war umgeklappt und voller Gepäck, kein Platz zum sitzen. OK. Nächster Versuch bei einem südländisch aussehenden Lkw-Fahrer, der gerade seinen Euro-4-Laster mit Adblue befüllte (was es nicht alles gibt...). Klar er würde mich mitnehmen.
Ich wartete, während das Adblue in den Tank gluckerte. Da rief jemand: "Was für Sprit braucht Ihre Maschine?" – ?? – Na irgendeinen halt, Super, Normal, Hauptsache kein Diesel! – "Ich hab' einen Kanister!"
Das wars dann. Meine erste Benzinpanne, und so schnell wieder vorbei! Es war der Herr des Wohnwagengespanns, der sich da so um mein Weiterkommen verdient machte. Ehemaliger 400er-Imperator-Fahrer, immerhin. Danke noch einmal!
Reisetagebuch Japan (3): Blade Runner
vor 2 Tagen