In den letzten zehn Jahren bin ich wirklich schon viele unterschiedliche Motorräder gefahren, viele auch über längere Strecken. Eine Boxer-BMW in Vollkofferaustattung war aber merkwürdigerweise noch nicht dabei. Bis heute. Es war schrecklich.
BMW R 1200 RT. Eine Front wie ein Bulldozer, inklusive elektrisch verstellbaren Räumschildes (transparent). Mehr Knöpfe als eine Luxuslimousine. Arschheizung. Und und und. Die Sitzposition ist tatsächlich so bequem, wie alle sagen. Mein Rücken strahlte aus Protest sofort subversive Phantomschmerzen aus. Aus dem Maschinenraum schnarrte und rasselte es beim Beschleunigen in unterschiedlicher Intensität – das war wohl nicht der Boxer, sondern irgendwelche Verkleidungsteile. Der Motor teilte mir spürbar jede Delle seines Drehmomentverlaufes mit. Unter 3 000 Umdrehungen vibrierte der Antriebsstrang auf eine furchtbare Weise. Das sind keine federnden Lebensäußerungen wie bei einem V-Motor, sondern fühlt sich an wie ein dezentral eingespanntes, schweres Teil in einer Drehmaschine. Und dann dieses Fahrwerk! Ja, stabil und alles und so, aber man spürt nichts von der Straße! Weder das Tempo noch die Schräglage teilt dieses Motorrrad meinen zugegeben wenig sensiblen Sensoren mit. Immerhin: geniale Bremse. Aber sonst: nie wieder.
Reisetagebuch Japan (3): Blade Runner
vor 5 Tagen