Wie dumm kann man eigentlich sein? Nun, im Hochgebirge der menschlichen Inkompetenz gibt es viele Gipfel (Werder Bremen, Daimler/Chrysler, um nur ein paar aktuelle Fälle zu nennen...), aber bevor ich mich über andere Deppen lustig mache, berichte ich lieber demütig über mein eigenes neuestes Missgeschick. Ich kriegte es nämlich fertig, mich am zweiten Tag des ersehnten Motorradurlaubs auf Korsika zu Fuß (!) derart auf's Maul zu legen, dass ich über eine Woche nicht fahren konnte und danach auch nur unter Schmerzen. Motorradurlaub, 800 Kilometer problemlose Anreise, und dann im Garten gestolpert. Ganz groß, oder?
Dabei ist das "Gebirge im Meer" (Zitat aus dem Reiseführer) ein solch tolles Motorradrevier, dass ich immer noch ganz fasziniert bin. Schnell fahren geht zwar nur auf wenigen Überlandstraßen, aber schnell fahren konnte ich sowieso nicht (siehe vorhergehenden Beitrag). Auf den typischen korsischen Straßen pendelt sich das Tempo hingegen zwischen 40 und 60 km/h ein, schneller geht nicht, weil man sonst seinen eigenen Drehwurm überholt. Vom Schutzengel ganz zu schweigen. Die Aussicht auf die lokale Landschaft bietet aber soviel Ablenkung, dass ich auch 30 fahren könnte, ohne ich zu langweilen. Ganz gleich, ob Küste, Hügelland oder Gebirge (immerhin bis zu 2 700 Meter hoch) – Korsika ist immer spektakulär schön. Und so leer! Außerhalb der Hauptsaison hat man die Küstenstraßen praktisch für sich allein – welch Unterschied zu den Alpen oder anderen so genannten Motorradrevieren.
Dumm nur, dass ich das meiste aus dem Autofenster heraus betrachten durfte (na ja, immerhin). Das Motorradfahren muss ich eben nächstes Jahr nachholen.