Ich weiß gar nicht, wann ich mich das letzte Mal aktiv dafür entschieden habe, trotz schlechten Wetters loszufahren. Doch, ich weiß es: heute morgen. Es regnet, es ist kalt, und ich habe 200 Kilometer bis nach Landau zu Schwiegermuttern vor mir. Und um die Sache noch etwas abenteuerlicher zu gestalten (und als kleine Reminiszenz an den Emmenrausch, der heute stattfindet) nehme ich die TS. Das wird bestimmt lustig. Auf geht's!
Drei Stunden später. Ich bin angekommen. Alles ist nass. Was für eine dumme Idee. Immerhin konnte ich so erschöpfend und ein für alle Mal die Regentauglichkeit meiner Ausrüstungsgegenstände klären.Komponente 1: das Motorrad. Eine wahre Freude! Die TS schnurrte unerschütterlich dem Ziel entgegen, ohne sich von den widrigen Umständen im geringsten stören zu lassen. Auch der kurz vor dem Ziel niedergehende Wolkenbruch konnte der alten Dame nichts anhaben. Mir hingegen schon, denn...
Komponente zwei ließ mich schmählich im Stich: die Kleidung. Die noch recht neuen, "wasserdichten" Dane-Tourenstiefel begrüßten das feuchte Element allzu freundlich und ließen es hinein – aber nicht mehr hinaus. Die ebenfalls membranbewehrten Reusch-Handschuhe konnte ich hernach auswringen. Sie versuchten nicht einmal den Anschein zu erwecken, den Regen irgendwie abhalten zu wollen, die blöden Dinger. Und die Haveba-Textiljacke ist zwar an sich wasserdicht, aber so ungeschickt geschnitten, dass es vorn in die Ärmel und oben in den Kragen hineinläuft. Und die Louis-Billigregenhose? Also, wo genau die undicht war, das will ich lieber nicht in der Öffentlichkeit sagen. Ist auch egal.
Das sind also nicht wirklich überzeugende Ergebnisse, die der furchtlos durchgeführte Live-Produkttest da brachte. Aber deshalb kurz vor Saisonende alles neu kaufen? Ach nein, ich weiß was besseres: Ich fahre einfach nicht mehr bei Regen!
