21.12.2012

Die Abrechnung

In diesem Jahr habe ich mir einmal den Spaß gemacht, alle privat erfahrenen Tankstellenquittungen aufzuheben - wohl wissend, dass es nicht so viele werden würden, dass sie das Portemonnaie sprengen könnten. Insgesamt kostete mich der Treibstoff für meine Maschinen zwischen dem 6. April und dem 15. Dezember 407,54 Euro. Die genaue Fahrleistung auszurechnen ist dagegen nicht so leicht, weil ich mir wie üblich die Kilometerstände der Motorräder am Anfang des Jahres nicht aufgeschrieben habe. Ist aber vielleicht auch nicht so wichtig.
Der Spritpreis (Super E5) lag im Frühjahr bei rund 1,65 Euro, fiel dann langsam ab und schoss im Sommer wieder auf den absoluten Rekordwert von 1,70 (Einmal habe ich irrtümlich sogar einen dieser Ultimate-Zauberschnäpse für 1,80 Euro getankt - das tat echt weh). Im Herbst sank er schließlich in nicht mehr für möglich gehaltene Tiefen um die 1,50 Euro (siehe Diagramm). Ist schon lustig: Bei steigenden Kursen heißt es immer alarmistisch: "Die Ölvorkommen neigen sich dem Ende zu, und der Verbrauch steigt immer weiter - also wird das Öl von nun an nur noch teurer!" Und dann fallen die Preise doch wieder. Wobei: Zwischen Öl- und Benzinpreis besteht ja ohnehin nur noch ein loser Zusammenhang. Als beispielsweise der Hurrikan "Sandy" Ende Oktober mehrere Raffinerien an der US-Ostküste lahmlegte, ließ sich das schön beobachten. Weil die Werke nicht produzieren konnten, sank die Nachfrage nach Rohöl und damit der Ölpreis. Gleichzeitig wurde Kraftstoff aber teurer, weil er eben nicht mehr in ausreichendem Maße hergestellt werden konnte. Auch lagen die Benzinpreise 2012 deutlich höher, der Ölpreis aber viel niedriger als beispielsweise 2008. Damals kostete das Barrel über 150 Dollar (und alle jammerten: "Bald sind es 200!"), in diesem Jahr nie über 110.
Aber zurück in meine kleine Welt. Die Motorradsaison 2012 war relativ arm an Highlights und endete, zumindest was das Fahren längerer Strecken anbetrifft, schon im September. Super war natürlich der Urlaub im Schwarzwald und auch die Ausfahrt mit meinem Arbeitgeber. Und natürlich die Landstraßenfahrt nach München und zurück. Aber sonst beschränkten sich meine Aktivitäten im wesentlich auf kurze Touren in und um Würzburg. Neuzugang in der garage ist eine BMW R 1100 R, mit der ich freilich noch warm werden muss (kein Wunder - bislang fanden alle Annäherungsversuche unter zehn Grad Celsius statt). Das Neumotorrad des Jahres war zweifellos die KTM Duke 690, und auch die Horex hat mich sehr beeindruckt.
Ob es nächstes Jahr mehr/besser/oder am besten beides wird, bleibt abzuwarten. Es steht derzeit ein größerer Wechsel an, über den ich demnächst berichten werde und der auf jeden Fall dazu führen wird, dass das für 2013 geplante Reiseprojekt ausfällt. Beim Kistenpacken ist mir übrigens kürzlich ein Buch in die Hand gefallen, in das ein Freund die Widmung geschrieben hat: "Eine bessere Zukunft wartet!". Dieser Freund fährt mittlerweile Motorrad. Es gibt also noch Hoffnung.