01.12.2014

#motwunsch: Rettet die Bundesstraßen!

Angesichts des heutigen, von Bloggerkollege Griesgram ausgerufenen Wunschtages für Motorradblogger möchte ich einmal ein von der Öffentlichkeit weithin unterschätztes, wenn nicht gar vollkommen unbekanntes Problem ansprechen: Die Tatsache, dass in Deutschland bundeseigene Fernstraßen zu Landes- oder Kreisstraßen zurückgewidmet werden, wenn es eine parallel verlaufende Autobahn gibt. Dieses Phänomen fiel mir erstmals auf, als die Autobahn A71 von Schweinfurt nach Erfurt fertiggestellt wurde. Plötzlich war die Bundesstraße 19, deren Verlauf die neue Autobahn an vielen Stellen folgt, an mehreren Teilabschnitten nicht mehr als solche ausgeschildert. Der Mobilist, der gewohnt war, dass er über eine Strecke von mehr als 100 Kilometern von Orientierungaufgaben freigestellt war, musste plötzlich wieder auf den Straßenwegweisern nach einzelnen Orten suchen und sie mit der Karte abgleichen, weil die überregionale Ausschilderung fehlte.
Ich finde das schlecht. Eine Autobahn ist schließlich kein Ersatz für eine Landstraße. Das ist etwas vollkommen anderes. Wer Überlandstraßen benutzt, hat sich aktiv dafür entschieden. Und widerspreicht es nicht dem Sinn einer Fernstraße, wenn sie in mehreren, voneinander getrennten Teilabschnitten existiert? Vor allem, da es sich bei vielen Routen um klassische Streckenführungen handelt, die es teils schon Jahrhunderte gibt?
Natürlich will der Staat mit der Umwidmung einfach nur die Verantwortung und damit die Kosten loswerden, hat sich aber die Folgen für die Motorrad- und sonstigen Genussfahrer sicher nicht überlegt. Deshalb wünsche ich mir: Lasst die Bundesstraßen wieder unterbrechungsfrei verlaufen! Das mit der Kostenaufteilung lässt sich bestimmt auch anders regeln.