27.11.2024

Dunkle Wolken über KTM

Zugegeben, das Bild passt nicht wirklich zur Überschrift. Text-Bild-Schere nennt man das im Redakteurssprech. Aber was soll ich machen? Es war eben heute schönes Wetter, und ich bin KTM gefahren. Gleichzeitig hört man, dass die Marke kurz vor der Insolvenz stehen soll. Wie kann das sein? Einer der größten Motorradhersteller in Europa?

Klar, Motorradhersteller gehen oft pleite. Ich habe bei einem Motorradhersteller gearbeitet, der gescheitert ist. Ich kenne andere Leute, die bei anderen Motorradherstellern gearbeitet haben, die ebenfalls gescheitert sind. Uns allen erschien Stefan Pierer immer als die Lichtgestalt. Er hatte es geschafft, einen unbedeutenden Mopedbauer aus der Insolvenz heraus zu einem der größten Motorradhersteller in Europa zu machen. Ich dachte wirklich, er könne über Wasser gehen. 

Aber in den letzten Jahren hat man schon auch gehört, wie viel Druck KTM auf seine Händler ausgeübt hat, Stückzahlen zu machen. Auch die vielen Übernahmen anderer Motorradmarken waren sicherlich nicht förderlich, lenkten vom Kerngeschäft ab und sorgten für interne Konkurrenz. Aber ich dachte trotzdem: Wenn einer weiß, was er tut, dann Stefan Pierer.

Nur eines hätte mir zu denken geben müssen: Er hat MV Agusta gekauft. Die haben bislang noch jeden Investor kleingekriegt. 

26.10.2024

Die Welt wird orange

Die KTM braucht noch ein paar Kilometer. Also heute nachmittag ohne Plan und Ziel losgefahren und irgendwie im Steigerwald gelandet, der sich aktuell in schönster Farbenpracht zeigt. Irgendwie wurden es dann doch noch 170 ziemlich bunte Kilometer. 

21.10.2024

Mittelalterperle

Einer der schönsten Aussichtspunkte in ganz Franken ist für mich dieser Ort an der Strecke von Niederstetten nach Rothenburg ob der Tauber, wo die Mittelalterperle mit ihren Türmen und roten Dächern wie auf der ausgestreckten Hand vor einem liegt. Ich poste das hier auf dieser kleinen Seite nicht zum ersten Mal - und hoffentlich auch nicht zum letzten. 

04.10.2024

Die Ride-Sicht-Brille

Ich nehme eigentlich immer Tankrucksack und Straßenkarte mit auf Tour, auch wenn die eigentliche Navigation sehr oft dem Navigationsgerät obliegt. Und - so viel Ehrlichkeit muss sein - obwohl ich in den letzten Jahren aus dieser kurzen Entfernung praktisch nichts mehr lesen konnte.
Aber nun habe ich mir meine erste Gleitsichtbrille angeschafft, und Freunde, es ist herrlich. Auch die kleinsten Orte und die schmalsten Straßen sind endlich wieder sichtbar. Ein Traum! 

19.09.2024

Ich hätte ewig weiterfahren können

Was macht der Ras-mussen-Schreiberling wohl an einem freien Tag? Ein Mal dürft ihr raten. Bingo! Natürlich Motorrad fahren. Heute hab ich es mir aber mal so richtig gegeben: 448 Kilometer standen am Ende auf der Uhr. Und es war SO SCHÖN! 
Eine Routenaufzeichnung kann ich euch wie üblich nicht bieten. Also hier ein paar Eckdaten: Zunächst ging es Richtung Süden, wobei ich mich etwas östlicher hielt als sonst - nicht, weil es dort schöner ist, sondern weil ich die bekannten Routen meiden wollte. Also fuhr ich über Rothenburg und Kirchberg an der Jagst Richtung Vellberg und von dort durch das schöne Bühlertal nach Abtsgmünd (Wahnsinn, fünf Konsonanten nacheinander!). Die nächsten Orte, an die ich mich erinnern kann, sind Heuberg und Donzdorf, wobei letzteres der südlichste Punkt der Tour gewesen sein dürfte. 
Dann richtete ich die Triumph nordwestlich aus - Ziel Löwensteiner Platte, wo ich mich mit meinem Bruder treffen wollte. Man kann in der super dicht besiedelten Region östlich von Stuttgart schon ganz schön Motorrad fahren,  wenn man die richtigen Strecken findet. Leider wurde mein schöner Plan torpediert durch eine, was auch sonst, Vollsperrung. Und schon fand ich mich wieder auf den Hauptrouten durch das riesige Gewerbegebiet zwischen Stuttgart und Aalen. Einmal mit allem, bitte! Eine Stadt grenzt an die nächste, die Ortsdurchfahrten sind auf 30 begrenzt, die wenigen Landstraßen auf 70 - natürlich inklusive Überholverbot. Von der extremen Verkehrsdichte ganz zu schweigen. Ein Alptraum. Wie kann man dort nur wohnen?
Na egal, irgendwann kam ich in Löwenstein an und konnte die neu angeschaffte brüderliche Speed Triple in Augenschein nehmen. Tolles Bike! Für ein paar Kilometer bis ins spektakulär schöne Waldenburg fuhren wir noch gemeinsam, dann bog Michael wieder nach Süden ab, und ich hielt mich nordwärts. Zuerst wollte ich die B19 nehmen, aber als ich den Wegweiser nach Forchtenberg im Kochertal sah, dachte ich: Ach komm...
Und da waren sie dann wieder, die Landstraßen, die ich so liebe: nicht spektakulär kurvig, aber angenehm geschwungen, landschaftlich schön und vor allem: kaum befahren. Nur alle paar Kilometer musste ich für ein verschlafenes Dörfchen kurz vom Gas, ansonsten ließ ich die Bonnie laufen, und der Motor brummte so warm und beruhigend dazu, dass ich noch ewig hätte weiterfahren können. Ganz so kam es zwar nicht, aber 448 Kilometer sind ja auch nicht so schlecht. 

08.09.2024

Sommerendtour

Nachdem uns die letzten Ausfahrten in Richtung Norden und Osten geführt hatten, wurde es Zeit, die beiden Triumphs mal wieder gen Süden zu lenken. Die Route führte uns gestern über kleine Landstraßen nach Möckmühl im Jagsttal. Von dort aus cruisten wir entlang des Flusses bis Dörzbach und nahmen dann die B19 bis kurz vor Würzburg. Die Bundesstraße? Ja, denn die B19 ist auf dem Abschnitt zwischen Künzelsau und Würzburg wirklich schön zu fahren - sowohl landschaftlich reizvoll als auch durchaus kurvenreich. Nur muss man natürlich die Wochentage meiden, dann herrscht hier die Speditionsbranche.
So, meteorologisch befinden wir uns schon im Herbst, das Wetter ist aber eindeutig noch sommerlich. Mal sehen, was die Motorradsaison noch bereit hält. 

25.08.2024

Nur für mich

Ich glaube, ich habe hier schon seit einiger Zeit kein Bild meiner schönen (und blitzsauberen) Triumph gepostet. Heute wäre die Gelegenheit gewesen, denn am Nachmittag bin ich kurz entschlossen noch eine kleine Runde nordöstlich von Würzburg gefahren. Aber leider hab ich kein Foto gemacht - Pech für euch, denn das Licht war einfach perfekt: Die Sonne geht ja nun schon deutlich früher unter, und gegen 5 ist ihr Licht schon so warm und weich und orange, dass man sich gar nicht daran sattsehen kann. Zusammen mit den immer noch tiefgrünen Wiesen und Weinbergen ergab das einen wunderschönen Farbenrausch, den ich ganz für mich hatte.