21.12.2018

Viel Spaß und 735 Kilo CO2: die "Ras-mussen"-Jahresbilanz

OK, ich geb's auf: Auch am dritten vorweihnachtlichen Urlaubstag regnet es, und meine letzte Hoffnung, dieses Jahr noch eine kleine Runde mit meiner Transalp zu drehen, ist zerplatzt. Doch abgesehen von ihrem frühzeitigen Ende (Mitte Oktober) war die Motorradsaison 2018 - meine 30. insgesamt (!) - eine sehr erfreuliche. Fangen wir mit den Zahlen an: Mit über 10.000 Kilometern Gesamtfahrstrecke bin ich 2018 richtig viel unterwegs gewesen. Zwei gekaufte und ein verkauftes Motorrad sorgten zudem für einige Bewegung in der Garage (hinzu kommt noch Isabelles neue Triumph). Und - auch das soll nicht verschwiegen werden - mit einer Dreivierteltonne sinnloser Kohlendioxid-Emission habe ich auch mein Scherflein zum Klimawandel beigetragen.
Woher diese Zahl? Rechnen wir erst einmal die Gesamtfahrleistung aus. Die Kilometerstände Ende 2018 lauten:
  • Honda NC (bei Verkauf): 14.845
  • Buell: 26.477
  • Royal Enfield: 2.682
Mit der Honda war ich also dieses Jahr noch einmal erstaunliche 5.222 Kilometer unterwegs; die Buell brachte es hingegen auf magere 798 und die Enfield in ihrer ersten Saison auf beachtliche 2.682. Das macht zusammen 8.702 Kilometer. Davon ziehe ich 400 Kilometer ab, weil sie auf einer  Dienstreise anfielen, die ich ansonsten mit dem Auto angetreten hätte (dadurch habe ich sogar noch CO2 gespart, weil die NC sparsamer als jedes Auto ist, aber ich will es mit der Genauigkeit nicht übertreiben...)
Macht also 8.300 Kilometer reine Spaßfahrt, und um die soll es ja hier gehen. Nun zum Kraftstoffverbrauch, der ja ursächlich für die CO2-Emission ist: Bei der Honda (3,7 Liter Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometern) kamen mithin rund 181 l zusammen, bei der Enfield (Durchschnitt 3,3 l) waren es 88,5 l und bei der Buell (Durchschnitt 5 l) 40 l. Insgesamt fackelte ich also rund 310 Liter Sprit zu meinem persönlichen Lustgewinn ab. Bei der Verbrennung eines Liters Ottokraftstoff entstehen 2,37 Kilogramm CO2; meine Gesamtemission betrug also ziemlich genau 735 Kilogramm.

Ist das nun viel oder wenig? Schlimm oder nicht schlimm? Die Pro-Kopf-Emission in Deutschland beträgt 8,88 Tonnen pro Jahr (Quelle: Statista, Stand: 2016). Der Effekt des Motorradfahrens auf mein CO2-Karmakonto ist also durchaus beträchtlich. Doch es kommt ja stets auf die Gesamtsumme an, und da gleichen wir (als Familie) doch einiges wieder aus: sehr niedriger Strom- und Gasverbrauch, relativ geringe Pkw-Fahrleistung (rund 12.000 Kilometer pro Jahr) und in 14 gemeinsamen Jahren lediglich zwei Flugreisen.
Aber klar: Ich könnte die 735 Kilogramm leichter beim Motorradfahren einsparen als irgendwo sonst. Nur: Wäre ich dann noch der selbe Mensch? Wäre ich noch glücklich? Wenn ich sehe, welche Erlebnisse ich auch in diesem Jahr wieder auf zwei Rädern hatte, dann muss ich sagen: Darauf kann ich auf keinen Fall verzichten. Das absolute Highlight war natürlich die Schweizreise auf den beiden Enfields, aber auch die Verlags-Motorradtour in die Eifel und die vielen kleinen Ausfahrten mit meiner Familie waren großartig. Das war ein gutes Motorradjahr.

P. S. Über 10.000 Kilometer sind es deswegen geworden, weil noch einmal rund 2.000 auf Testmaschinen hinzukamen. Alle diese Fahrten führten zu dienstlichen Terminen.